
Emotionale Herausforderungen im Winter aus der Sicht der TCM.
Wie können wir unser Nervensystem in dieser Zeit unterstützen
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) steht der Winter für das Element Wasser – oder, wie es in der TCM oft genannt wird, die Wandlungsphase Wasser.
Aber was bedeutet das eigentlich?
In der alten chinesischen Philosophie hat man die Natur genau beobachtet, um das Leben und den menschlichen Körper besser zu verstehen. Dabei ging man davon aus, dass die gleichen Prinzipien, die in der Natur wirken, auch im Menschen wirken. Man spricht davon, dass der Mensch als Mikrokosmos die gleichen Gesetzmäßigkeiten wie der Makrokosmos der Natur hat.
Das Element Wasser steht in der TCM für den Winter, weil diese Jahreszeit eine Zeit des Rückzugs, der Stille und der Regeneration ist – genau wie Wasser, das in der Natur in Form von Eis oder Schnee ruht. Es symbolisiert auch Tiefe, Weisheit und das Potenzial, das in uns liegt.
Die Idee der Wandlungsphasen in der TCM beschreibt, wie alles im Leben einem natürlichen Zyklus folgt – wie die Jahreszeiten, die Tageszeiten oder die Lebensabschnitte. Jede Wandlungsphase steht für bestimmte Eigenschaften und Energien. Der Winter und das Element Wasser erinnern uns daran, innezuhalten, Kraft zu sammeln und uns auf das Wesentliche zu besinnen – genauso wie die Natur sich im Winter zurückzieht, um im Frühling neu aufzublühen.
Welche Themen bringt uns diese besinnliche Wandlungsphase?
Ich habe für Dich einige Reflexionsfragen vorbereitet?
- Welche alte Muster oder Blockaden bin ich bereit loszulassen, um Platz für Neues zu schaffen?
- Welche meiner Ängste könnten eine verborgene Botschaft oder Chance enthalten?
- Was gibt mir in herausfordernden Zeiten Kraft?
Wie beeinflusst der Winter Körper und Geist?
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird der Winter mit dem Element Wasser und der chinesischen Vorstellung der Organen – Blase und Niere, die eher energetische Funktion dieser Organe beschreibt, in Verbindung gebracht. Die dunkle und kalte Jahreszeit wirkt nicht nur auf die Natur, sondern hat demnach auch tiefgreifende Auswirkungen auf unser Nervensystem und unsere Emotionen.
Die Wirkung der Dunkelheit auf das Nervensystem
Mit der kürzeren Tageslichtdauer und dem flacheren Einstrahlungswinkel der Sonnenstrahlen in den Wintermonaten wird weniger Sonnenlicht aufgenommen. Das hat auch eine Auswirkungen auf die Produktion von Hormonen:
- Melatonin, das Schlafhormon, wird vermehrt ausgeschüttet. Das führt dazu, dass wir uns häufiger müde, träge oder antriebslos fühlen könenn.
- Gleichzeitig sinkt die Produktion von Serotonin, einem Neurotransmitter, der unsere Stimmung reguliert. Niedrige Serotoninwerte können zu schlechter Laune, Konzentrationsproblemen oder sogar zu Winterdepressionen führen.
Die dunkle Jahreszeit fordert unser Nervensystem heraus, da es sich an den veränderten Rhythmus von Licht und Dunkelheit anpassen muss.
Die Wirkung der Kälte auf das Nervensystem
Kälte beeinflusst das Nervensystem auf mehrere Arten:
- Sympathikus-Aktivierung: Der Kältereiz regt den Sympathikus an, den Teil des vegetativen Nervensystems, der für Kampf-oder-Flucht-Reaktionen zuständig ist. Dadurch erhöht sich kurzfristig die Stressbelastung.
- Durchblutung: Um die Körpertemperatur zu halten, wird die Durchblutung der äußeren Extremitäten verringert, was wiederum ein Gefühl von Anspannung oder sogar Stress auslösen kann.
- Innere Ruhe: In der TCM wird der Winter als Zeit des Rückzugs und der Stille gesehen. Kälte lädt uns ein, uns auf unsere innere Mitte zu besinnen – was wiederum das parasympathische Nervensystem aktivieren kann, das für Entspannung und Regeneration zuständig ist – die Intelligenz der Natur lädt uns durch die äußeren Gegebenheiten dazu ein, auch emotional nach innen zu schauen – wie schön!
Die Verbindung zu Niere, Blase und den Emotionen
In der TCM sind die Niere und die Blase die Hauptorgane der Wandlungsphase Wasser. Sie stehen symbolisch für die Speicherung, Transformation und Ausscheidung von Energie und die Fähigkeit, Herausforderungen des Lebens standzuhalten.
- Nierenenergie und Angst: Die Nieren werden in der TCM als Sitz der Lebensenergie – Jing betrachtet. Wenn die Nierenenergie geschwächt ist – z. B. durch Stress, Überarbeitung oder Kälte – können wir uns ängstlich, unsicher oder ausgelaugt fühlen. Erkrankte Nieren können aus der Sicht der TCM wiederum das Gefühl innerer Angst verstärken und uns tiefer in diese Emotion eintauchen lassen.
- Blase und Emotionen: Die Blase hilft bei der Regulation und Ausscheidung, steht aber auch in Verbindung mit unserer Fähigkeit, Spannungen loszulassen. Blockaden in diesem Bereich können dazu führen, dass Ängste oder Unsicherheiten verstärkt wahrgenommen werden können.
Urangst ist laut TCM die Hauptemotion des Winters, da sie mit dem Element Wasser und unserer Essenz-Energie in Verbindung steht. Genau wie Wasser tief und unergründlich sein kann, steht auch die Angst für das Unbekannte, das uns im Winter innerlich beschäftigen kann. QiGong und Achtsamkeitspraktiken sowie das Leben mit den Rhytmnem der Natur können helfen, die Balance in dieser herausfordernden Jahreszeit wiederherzustellen.
Was empfiehlt hier die chinesische Medizin?
Ernährung
- Wärmende und nährende Speisen: Suppen, Eintöpfe und gedünstetes Gemüse sind im Winter bekömmlicher als Rohkost. Sie entlasten die Verdauung, da der Körper weniger Energie für die Verarbeitung aufwenden muss. So bleibt mehr Lebensenergie – Qi erhalten, die der Regeneration und dem Wohlbefinden zugutekommt.
- Dunkle, nährstoffreiche Lebensmittel: Schwarze Bohnen, Belugalinsen, Walnüsse, Algen und Pilze nähren das Wasser-Element und stärken Nieren sowie die Essenz-Energie – Jing.
- Salzige Geschmacksrichtung: In Maßen genossen, unterstützt Salz (z. B. durch Meersalz oder ich nehme gerne Misopaste) die Nierenfunktion und das Wasser-Element gemäß der TCM.
Schutz vor Kälte
DIe Niere in der TCM ist empfindlcih gegen “Kälte” und “Trockenheit”
- Halte deinen unteren Rücken und deine Füße warm, um die Nieren-Energie zu bewahren.
- Vermeide Zugluft und Unterkühlung, besonders in der Lendengegend.
Tiefe Regeneration durch Atemübungen
- Atemtechniken wie das bewusste Ein- und Ausatmen entlang der Wirbelsäule im “Stillen QiGong” unterstützen die tiefe Entspannung und „das Aufladen“ deiner Nieren-Energie – die das “Mark” auffüllt.
QiGong für die Essenz
- Praktiziere QiGong-Übungen, die den unteren Rücken, Lendenwirbelbereichund die Nieren wärmen und stärken.
- Besonders effektiv sind sanfte Bewegungen, die die Wirbelsäule mobilisieren.
- Eine kurze Morgenroutine hilft, die Lebensenergie zu bewahren und das Immunsystem zu unterstützen.
Mach den ersten Schritt in eine tiefgreifende Transformation und werde Teil meiner QiGong-Welt.
Jetzt ist die perfekte Zeit, um deine innere Kraft zu stärken.
Exklusiv im Mitgliederbereich
Ab diesem Donnerstag erwartet dich ein inspirierender Vortrag: „Winter – Angst oder Urvertrauen“
Lass uns gemeinsam erkunden, wie du die Energie des Winters nutzen kannst, um Stabilität, Gelassenheit und Vertrauen in dein Leben zu bringen.